Zeitschriftenschau

Kindergesundheit: Übergewicht und sozialer Status hängen zusammen

Deutschlands Kinder bringen zu viel auf die Waage. Auch besteht ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und sozialem Status. Dies geht aus der jüngsten Untersuchung des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KiGGS) hervor. Demnach sind rund 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen zu dick. Fast sechs Prozent sind sogar fettleibig. Damit haben sich die Werte seit Start der Langzeitstudie in den Jahren 2003 bis 2006 nicht verändert. Während sich zwischen Mädchen und Jungen keine Unterschiede zeigten, sind Kinder aus sozial benachteiligten Familien jedoch rund viermal häufiger stark übergewichtig als Gleichaltrige mit hohem sozialökonomischen Status.


Koronare Herzerkrankung: Bewegung ist wichtiger als Abnehmen

Nach einer norwegischen Studie profitieren Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) stärker von körperlicher Aktivität als von einer Gewichtsabnahme. Die Forscher werteten die Daten von rund 3.300 KHK-Patienten aus, die seit 1985 regelmäßig untersucht und bis Ende 2014 nachbeobachtet worden waren. Studienteilnehmer, die viel Sport trieben, hatten ein um 36 Prozent geringeres Sterberisiko als Patienten ohne regelmäßige Bewegung. Auch Patienten, die nur gelegentlich Sport machten, hatten ein um 19 Prozent geringeres Risiko. Im Vergleich zur sportlichen Betätigung zeigte ein Gewichtsverlust keine positiven Auswirkungen. Für übergewichtige und adipöse KHK-Patienten waren keinerlei signi­fikante Zusammenhänge zwischen der Gewichtsentwicklung und der Sterblichkeit festzustellen.


Krebsvorsorge: Kleine Darmspiegelung nützt Frauen wenig

Eine Studie der Universität Oslo mit rund 100.000 Frauen und Männer im Alter von 50 bis 64 Jahren zeigt: Die Sigmoidoskopie (kleine Darmspiege­lung, bei der nur der untere Dickdarm untersucht wird) nützt Männern mehr als Frauen. Während bei Männern die Rate der Neuerkrankungen (Inzidenz) um 34 Prozent und die Mortalität um 37 Prozent sank, stellten die Forscher bei Frauen keine signifikanten positiven Effekte fest.


Herzinfarktpatienten: Regelmäßiger Sport verringert Sterberisiko

Einer schwedischen Studie zufolge ist Sport auch nach einem Herzinfarkt gut für die Gesundheit. Die Gefahr, vier Jahre nach dem Infarkt nicht mehr am Leben zu sein, könne durch Training mehr als halbiert werden, teilte die Europäische Gesellschaft für Kardiologie mit. Schwedische Wissenschaftler hatten mehr als 22.000 Herzinfarkt-Pa­tienten beobachtet. Jene, die nach dem Infarkt Sport machten, hatten ein um 51 Prozent verringertes Sterberisiko im Vergleich zu jenen, die inaktiv blieben.


Thomas Ebel ist Arzt im AOK-Bundesverband. Er hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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