Zeitschriftenschau

Ruhepuls: Gradmesser für gesundheitliche Risiken

Das regelmäßige Messen des Ruhepulses kann dabei helfen, Patienten zu identifizieren, die ein hohes Gesundheitsrisiko haben. Das ergab die US-amerikanische ARIC-Studie (The Atherosclerosis Risk in Communities Study). Bei 15.680 Teilnehmern wurde zwölf Jahre lang alle drei Jahre die Ruheherzfrequenz erfasst und 28 Jahre lang nachbeobachtet. Stiegen die Messwerte an, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für gesundheitliche Risiken. Pro Zunahme um fünf Schläge je Minute stieg das Risiko für Herzinsuffzienz um 13 Prozent, für Herzinfarkt um neun, für Schlaganfall um sechs sowie für einen kardiovaskulären, nicht kardiovaskulären oder krebsbedingten Tod um 13, zwölf und acht Prozent.  
 


Demenz: Gute körperliche Fitness schützt vor Erkrankung

Eine schwedische Langzeitstudie mit Frauen zeigt: Wer im mittleren Alter eine sehr gute körperliche Fitness hat, erkrankt später deutlich seltener an Demenz. Das Risiko der Sportlichen sinkt um 90 Prozent. Die Forscher werteten die Daten von 191 Frauen aus, die bereits 1968 einen Ergometer-Test absolviert hatten. 44 Probandinnen erkrankten später an Demenz. Der Anteil der sehr fitten Frauen betrug dabei nur fünf Prozent. Den höchsten Anteil hatten mit 32 Prozent dagegen die Frauen mit der geringsten Fitness. Zudem erkrankten die besonders fitten Frauen im Schnitt elf Jahre später.


Typ-2-Diabetes: Viele Patienten verweigern Insulintherapie

Nach einer US-amerikanischen Analyse der Daten von rund 3.300 Patienten aus 1.500 Allgemeinarztpraxen verweigert fast jeder dritte Typ-2-Diabetiker, der eine Insulintherapie benötigt, die Injektionen. Die größten Widerstände gab es bei Patienten mit den schlechtesten Blutzuckerwerten. Jeder Dritte hatte einen HbA1c von neun Prozent und höher. 38 Prozent der Verweigerer begannen allerdings schließlich doch mit der Insulintherapie. Bis dahin dauerte es aber durchschnittlich 790 Tage.


Tabakkonsum: Rauchen schädigt das Gehör

Rauchen erhöht das Risiko für einen Hörverlust. Das haben japanische Forscher des National Center for Global Health and Medicine in einer Studie mit über 50.000 Teilnehmern herausgefunden, die bis zu acht Jahre nachbeobachtet wurden. Die Teilnehmer waren 20 bis 64 Jahre alt und frei von Hörbeeinträchtigungen. Die Probanden wurden jährlich audiometrisch untersucht. Bis zum Ende des Beobachtungszeitraums erlitten 3.532 einen Hörverlust im Hochfrequenzbereich und 1.575 im Niedrigfrequenzbereich. Im Vergleich zu Nichtrauchern lag das relative Risiko für Hörschäden unter Rauchern bei 1,6 für den hohen und 1,2 für den niedrigen Frequenzbereich.


Thomas Ebel ist Arzt im AOK-Bundesverband. Er hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
Bildnachweis: istockphoto/Monthira Yodtiwong