Portrait
Selbstverwaltung im Gespräch

„Führungskräfte von morgen rechtzeitig qualifizieren“

Der Mangel an Pflegekräften ist in aller Munde. Wie sieht die Personalsituation in der Krankenversicherung aus? Dazu Fragen an Bernd Wilkening, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender der AOK Niedersachsen.  

 

G+G: Herr Wilkening, gehen auch der Krankenversicherung allmählich die Fachkräfte aus?

Wilkening: Bei den Sozialversicherungsträgern gibt es viele ältere Beschäftigte, die ein hohes Erfahrungswissen haben. Die Herausforderung besteht darin, das Personalmanagement so auszurichten, dass die Führungskräfte von morgen rechtzeitig qualifiziert werden. Zusätzlich lässt sich die Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter durch betriebliches Gesundheitsmanagement stabilisieren und fördern.

G+G: Reicht das schon aus, um zukunftsfähig zu sein?

Wilkening: Das alleine reicht natürlich noch nicht aus. Speziell in der Krankenversicherung sehen wir die gleiche Dynamik wie in vielen anderen Branchen. Um unsere Gesundheitsversorgung weiterentwickeln und gestalten zu können, braucht man heute ganz andere Fähigkeiten als noch vor zehn Jahren.

G+G: Wie reagiert die Gesundheitskasse darauf?

Wilkening: Zunächst bildet die AOK in großem Umfang selbst aus. Dieses Jahr haben in Niedersachsen 113 Auszubildende angefangen. Für das kommende Jahr sind 130 neue Azubis geplant. Dann starten drei zusätzliche Berufsbilder in der Ausbildung: zwei IT-Berufe sowie der neue Kaufmann für Büromanagement. Die klassische Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten wird laufend an die digitaler werdenden Arbeitsprozesse angepasst. Schließlich gibt es noch die dualen Studiengänge sowie interne Fortbildungs- und Qualifizierungsprogramme, mit denen sich die AOK für die Zukunft rüstet.

Bildnachweis: AOK Niedersachsen