Eine nationale Koordinierungsstelle für die Digitalisierung forderte Sylvia Thun im Gespräch mit Thomas Hommel. Foto: Andrea Katheder
Editorial

Mehr Wertschätzung

Als Jens Spahn vor einem knappen Jahr sein Amt als Bundesgesundheitsminister antrat, nutzte er den Pflegetag als erste große Bühne und kürte dort den Pflegeratsvorsitzenden Andreas Westerfellhaus zum Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung. Seither stößt er öffentlichkeitswirksam eine Initiative nach der anderen an.

Dazu gehört die Konzertierte Aktion Pflege (KAP), die den Pflegeberuf attraktiver machen und für Nachwuchs sorgen soll. Nadine-Michèle Szepan, die seit Sommer vergangenen Jahres für den AOK-Bundesverband in der KAP mitarbeitet, skizziert die Aufgaben der Arbeitsgruppen und zieht eine Zwischenbilanz: 111 Maßnahmen, um mehr Menschen für den Beruf zu begeistern und die Ausbildungsbedingungen zu verbessern. Das klingt vielversprechend. Doch wird der Erfolg der KAP stark davon abhängen, wie ernst die Teilnehmer ihre Selbstverpflichtungen nehmen – und ob ein einheitlicher Tarifvertrag als ein Signal finanzieller Wertschätzung zustande kommt.

Sicherer als mit einem Erfolg in diesen Punkten ist auf jeden Fall mit etwas anderem zu rechnen: Als Schirmherr des Pflegetags Mitte März dürfte Jens Spahn auch in diesem Jahr die Gelegenheit nutzen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für seine politische Agenda zu erzielen.

Leisere, aber nicht weniger entschlossene Töne als der Minister schlägt die Ärztin und IT-Expertin Sylvia Thun an: Sie sprach mit meinem Kollegen Thomas Hommel darüber, wie auch Pflegekräfte von der Digitalisierung profitieren könnten – und wo Deutschland die Hausaufgaben noch nicht erledigt hat.

Editorial Karola Schulte

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Unterschrift Karola Schulte
Karola Schulte, Chefredakteurin