Zeitschriftenschau

Nachtruhe: Zu viel Schlaf ist ungesund

Nicht nur zu wenig Schlaf ist ungesund. Auch wer zu viel schläft, schadet seiner Gesundheit. Das haben kanadische Forscher in einer Studie mit über 100.000 Teilnehmern aus 21 verschiedenen Staaten festgestellt. Anhand eines standardisierten Fragebogens eruierten sie Schlafgewohnheiten, Lebensstil und Erkrankungen. Während der Studiendauer von acht Jahren beobachteten die Forscher über 7.300 Herzinfarkte. Die wenigsten kardiovaskulären Ereignisse und Todesfälle gab es in der Gruppe mit sechs bis acht Stunden Schlaf und die meisten bei den Langschläfern, die neun und mehr Stunden ruhten.


Ernährung: Gemüse und Obst halten Männergehirne fit

Gesundes Essen kann dazu beitragen, die geistigen Fähigkeiten länger zu erhalten und Demenzerkrankungen hinauszuzögern. Dies ergab eine Langzeitstudie der Harvard School of Public Health in Boston. Die Forscher hatten zwischen 1986 und 2002 knapp 28.000 Männer zu ihren Ernährungsgewohnheiten und zwischen 2008 und 2012 nach kognitiven Beschwerden befragt. Ergebnis: Diejenigen mit dem höchsten Gemüseverzehr wiesen eine um 38 Prozent reduzierte Wahrscheinlichkeit für eine starke und eine um 22 Prozent reduzierte Wahrscheinlichkeit für eine moderate Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen auf. Beim Obstkonsum waren es jeweils 21 und zwölf Prozent. Als besonders förderlich erwiesen sich unter anderem Blattgemüse, Tomaten und Beeren.


Schlaganfall: Das Risiko ist weltweit hoch

Die durch Schlaganfälle verursachte globale Krankheitslast ist sehr hoch. Das geht aus der Global Burden of Disease-Studie der University of Washington in Seattle für das Jahr 2016 hervor. Die Forscher hatten Daten aus 195 Ländern ausgewertet. Danach betrug 2016 das Schlaganfall-Risiko für einen Menschen, der 25 Jahre oder älter ist, global gesehen 25 Prozent – im Vergleich zu 1990 eine Zunahme des relativen Risikos von neun Prozent. Allerdings bestehen je nach Region und Entwicklungsstand der Länder erhebliche Unterschiede. Besonders hoch ist das Risiko für Menschen in China (39 Prozent). Das Schlaganfall-Risiko ist in Westeuropa deutlich geringer (rund 23 Prozent).


Omega-3-Fettsäuren: Herzschützende Wirkung hinterfragt

Sie sind in Fischen enthalten, aber auch in Walnüssen, Raps und anderen Pflanzen: Omega-3-Fettsäuren. Sie sollen vor kardiovaskulären Erkrankungen schützen – so die gängige Annahme. Doch nun weckt eine Metaanalyse von 27 Langzeitstudien mit mehr als 110.000 Probanden der Cochrane Library Zweifel daran. Danach haben die ungesättigten Fettsäuren – zumindest aus Fischölkapseln – keinen Einfluss auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Thomas Ebel ist Arzt im AOK-Bundesverband. Er hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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