Neues aus der Uni

„Politik sollte evidenzbasierten wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen“

In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. med. Regina Stoll vom Institut für Präventivmedizin der Universität Rostock.

Frau Professor Stoll, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?

Regina Stoll: Das Institutsprofil verbindet die drei originär präventivmedizinisch orientierten Fächer Arbeitsmedizin, Sportmedizin und Sozialmedizin sowohl in Forschung und Lehre als auch in der medizinischen Versorgung. Unsere Forschung bewegt sich auf diesen Feldern und schließt unter anderem Bereiche der präventivmedizinisch relevanten Informationstechnik ein. Derzeit beschäftigt uns insbesondere eine Entwicklung von Sensor-MedApps für präventivmedizinische Dienstleistungen. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Lehrergesundheit sowie bei den Arbeitsbelastungen und dem Erholungsverhalten bei Schichtarbeitern.

Portrait Regina Stoll

Zur Person

Prof. Dr. med. Regina Stoll ist seit dessen Gründung im Jahr 2006 Direktorin des Instituts für Präventivmedizin (IPM) an der Universität Rostock. Zuvor leitete die Fachärztin für Arbeitsmedizin und Sportmedizin dort das Institut für Arbeits- und Sozialmedizin.

Wie fördern Sie an Ihrem Institut die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?

Stoll: In unserem breit aufgestellten Fächerspektrum sind wir in der Lehre eng verbunden mit den medizinischen Fachgesellschaften, den in der Region arbeits- und sportmedizinisch tätigen Kollegen und in unseren Forschungstätigkeiten mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Rahmen von gemeinsamen Verbundprojekten. Wir forschen seit vielen Jahren im „Center for Life Science Automation CELISCA“ der Universität Rostock gemeinsam mit Kollegen aus der Automatisierungstechnik und verschiedenen Fakultäten unserer Universität unter anderem an hochautomatisierten Prozessen im Bereich der Life Sciences.

Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?

Stoll: In der Wissenschaft kommen Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis zur Anwendung. Die Forschungsergebnisse entstehen durch wissenschaftliche Methoden und Standards und sollten evidenzbasiert sein. Dies sind gute Gründe dafür, dass auf politischer Ebene diesen Erkenntnissen gefolgt wird.

Silke Heller-Jung führte das Interview. Sie hat in Köln ein Redaktionsbüro für Gesundheitsthemen.
Bildnachweis: Universität Rostock, Foto Startseite: iStock/uschools