Porträt
Selbstverwaltung im Gespräch

„Wir haben mit den Firmen virtuell engen Kontakt“

In der Corona-Krise sind die gesetzlichen Krankenkassen ein wichtiger Partner für Unternehmen. Dazu Fragen an Alexander Schirp, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender der AOK Nordost.

G+G: Herr Schirp, die Corona-Pandemie stellt auch die Unternehmen vor große Herausforderungen. Wie gut sind diese gerüstet, wenn wieder mehr Menschen aus dem Homeoffice in den Betrieb zurückkehren?

Alexander Schirp: Die Unternehmen handeln in der Krise sehr verantwortungsvoll, haben Arbeitsabläufe angepasst und ihre Mitarbeitenden nach Möglichkeit ins Homeoffice geschickt. Um den erreichten Erfolg im Kampf gegen das Virus nicht zu gefährden, müssen wir alle auch am Arbeitsplatz strikt auf Abstand und Hygiene setzen. 

G+G: Teilweise kämpfen Firmen um ihre wirtschaftliche Zukunft. Wie können die Krankenkassen hier unterstützen?

Schirp: Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein wichtiger Partner in der Krise: Als AOK Nordost etwa haben wir den Kontakt zu unseren Firmenkunden nicht abreißen lassen. Wir haben frühzeitig Beitragsstundungen angeboten. Bei freiwillig versicherten Selbstständigen prüfen wir, ob Beitragsermäßigungen möglich sind. Insgesamt haben wir bereits 13.000 Stundungsanträge bewilligt.

G+G: Wie konkret bleiben Sie mit den Firmen im Kontakt?

Schirp: Mit virtuellen Mitteln, die auch im Arbeitsalltag eingesetzt werden: Wir haben unsere Beratung neben Telefon komplett auf Online-Angebote umgestellt. Das Arbeitgeberportal im Internet ist erste Anlaufstelle für alle Infos. Und unsere Seminare finden jetzt online als Webinare statt – ausgerichtet auf aktuelle Themen wie Kurzarbeit und andere sozialversicherungsrechtliche Fragestellungen.

Bildnachweis: AOK Nordost