Piks gegen die Pandemie: Die AOK Bremen/Bremerhaven will chronisch kranke Versicherte zur Impfung einladen.
Pandemie

Unterstützung bei der Corona-Impfung

Hilfe bei der Terminvergabe, eine Telefon-Hotline für allgemeine Informationen, Taxi-Gutscheine für die Fahrt zum Impfzentrum: Die AOK Bremen/Bremerhaven bringt ihr Potenzial ein, um die Impfstrategie der Landesregierung umzusetzen. Von Jörn Hons

Wie bekomme ich möglichst schnell

eine Spritze gegen Corona? Diese Frage beschäftigte in den vergangenen Wochen sehr viele, vor allem ältere Menschen und ihre Angehörigen. Im Bundesland Bremen unterstützt die AOK Bremen/Bremerhaven die Impfkampagne der Landesregierung – mit der Einladung zur Impfung und mit einer Impf-Hotline.

In dem Bundesland haben rund 680.000 Menschen die Möglichkeit, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Die AOK Bremen/Bremerhaven hat deshalb frühzeitig ihre Hilfe angeboten. Seit Jahresbeginn arbeitet die Gesundheitskasse eng mit der Bremer Gesundheitsbehörde, dem Gesundheitsamt und der privaten Unternehmer-Initiative „Bremen impft“ zusammen, die die Corona-Impfung organisieren. „Für uns ist es selbstverständlich, diese Impfkampagne zu unterstützen“, betont der AOK-Vorstandsvorsitzende Olaf Woggan. „Wir wollen, dass sich möglichst viele Bremer und Bremerhavener gegen das Virus impfen lassen – je schneller das gelingt, desto schneller können wir zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren.“

Terminvergabe gestaffelt.

Bisher lag der Impf-Schwerpunkt auf Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen und den Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen und Kliniken. Wegen des knappen Impfstoffs von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca – täglich werden in Bremen und Bremerhaven bisher nur 1.000 Dosen verimpft – muss die Terminvergabe gestaffelt erfolgen. Der Stufenplan der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut sieht vor, auch nach bestimmten Vorerkrankungen zu priorisieren. Da die Gesundheitsbehörde nicht über die notwendigen Daten verfügt, will die AOK ihre Versicherten mit Vorerkrankungen und Behinderungen zum Impfen einladen. Das sind zum Beispiel Menschen mit Adipositas, chronisch obs­truktiver Lungenerkrankung, chronischen Nieren- oder Leberleiden oder schweren Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Bluthochdruck. Zu dem vorrangig angeschriebenen Personenkreis zählen auch Krebskranke, Menschen mit Immunschwäche, mit Demenz, mit Trisomie 21, mit geistiger Behinderung oder Patienten, die eine Organtransplantation hinter sich haben. Diese Menschen – nach ersten Schätzungen sind das 60.000 AOK-Versicherte – sind besonders gefährdet, schwer an Covid-19 zu erkranken oder daran zu sterben.

Code ermöglicht schnelle Anmeldung.

Die betroffenen Versicherten sollen von der AOK nacheinander je nach Schweregrad ihrer Krankheit angeschrieben und über die Impfung informiert werden. Mit dem Schreiben sollen sie einen Code erhalten, der eine schnelle Anmeldung im Bremer oder Bremerhavener Impfzen­trum per Telefon oder über die Impf-Homepage ermöglicht. Die AOK Bremen/Bremerhaven hat darüber hinaus Ende Januar eine Impf-Hotline (0421 5775 1155) für alle Bremer Bürger installiert, über die allgemeine Fragen rund um das Impfen beantwortet werden. „Wir wollen damit die beiden Impfzentren entlasten, die sich vor allem um die Terminvergabe und die Impfung selbst kümmern“, so Woggan. AOK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter stehen dafür an fünf Tagen pro Woche von neun bis 17 Uhr zur Verfügung. „Für die Akzeptanz der Corona-Impfung in der Bevölkerung ist eine glaubwürdige, umfassende Information unabdingbar. Und das können wir in dieser besonderen Situation gut leisten“, erläutert der Vorstandschef.

Gutscheine für Taxifahrt ausgegeben.

Die AOK hat daneben im Januar bereits zwei weitere Unterstützungsaktionen erfolgreich abgeschlossen: 96.000 Gutscheine für FFP2-Masken, die die Bundesregierung zur Verfügung gestellt hat, wurden an über 60-Jährige und an Menschen mit Vorerkrankungen verschickt. Außerdem hat die Gesundheitskasse ihre Versicherten mit Schwerbehindertenausweis oder mit Pflegegrad 3 bis 5 mit je vier Taxi-Gutscheinen versorgt, damit sie unkompliziert zu beiden Impfterminen fahren können. Eigentlich wären für Taxifahrten Atteste der Ärzte notwendig. Die AOK hat darauf aber verzichtet: Um unnötige Kontakte zu vermeiden, habe sie bewusst eine unbürokratische Lösung gewählt, betont Woggan.

Jörn Hons ist Pressesprecher der AOK Bremen/Bremerhaven.
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