Zeitschriftenschau

Aids: Präexpositionsprophylaxe schützt vor HIV-Infektion

Mit der Einführung der HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP, präventive Einnahme antiretroviraler Medikamente) im Jahr 2019 als Kassenleistung wurde eine begleitende Evaluation beschlossen. Nun liegen Zwischenergebnisse vor, die auf einer Befragung von 43 HIV-Schwerpunktpraxen zwischen September 2019 und Ende 2020 fußen. Danach schützt die PrEP effektiv vor einer Infektion mit dem HI-Virus: Bei insgesamt 22.366 Nutzern, die an den 43 Schwerpunktpraxen betreut wurden, kam es innerhalb des Befragungszeitraums zu nur 20 HIV-Infektionen. Das entspricht 0,089 Prozent der Nutzer.


Rauchen: Millionen Tote durch Tabakkonsum

Weltweit sterben jedes Jahr acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums und eine Million durch Passivrauchen. Auf der neunten Konferenz der WHO zur Tabakkontrolle kritisierten die Teilnehmer Bemühungen der Tabakindustrie, Alternativen wie zum Beispiel E-Zigaretten anzubieten. Aus Sicht der 184 Unterzeichnerstaaten des WHO-Tabakrahmenübereinkommens Framework Convention on Tobacco Control (FCTC) sollen so neue Konsumenten gewonnen werden. Weiterer Kritikpunkt: Zwar gebe es in vielen Ländern Anti-Raucher-Gesetze und nationale Strategien gegen das Rauchen. Diese würden aber nicht stringent genug nachgehalten. Dennoch verzeichnet die WHO einen kleinen Erfolg: Weltweit ist die Raucherprävalenz bei Menschen ab 15 Jahre zwischen 2005, dem Jahr des Inkrafttretens des FCTC, und 2019 von 29 auf 22 Prozent gesunken.


Gebärmutterhalskrebs: Impfung senkt Erkrankungsrate

Es ist bekannt, dass Impfungen gegen Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses verhindern können. Nun legt eine britische Studie nahe, dass auch die Erkrankungsrate sinkt. Die Forscher werteten Daten aus dem britischen Krebsregister seit Einführung der HPV-Impfung 2008 bis 2019 aus. Ergebnis: Bei Ge­impften gab es deutlich weniger Karzinome und Krebsvorstufen als bei Ungeimpften.


Cholesterinsenker: Risiko für schwere Herzerkrankungen nimmt ab

US-amerikanische Wissenschaftler haben untersucht, warum Cholesterinsenker (Statine) das Risiko für koronare Herzerkrankungen (KHK) senken. Dafür analysierten sie Koronar-CT-Angiografien von 857 KHK-Patienten. 64 Prozent der Patienten nahmen Statine ein. Die Forscher teilten die Plaques je nach Dichtegrad in sechs Typen ein. Sie stellten fest, dass bei den Patienten, die keine Statine einnahmen, das Volumen der sechs Plaque­typen über die Zeit zunahm. Nach Ansicht der Forscher können Statine das Fortschreiten einer Verkalkung der arteriellen Blutgefäße zwar nicht vollständig aufhalten, aber das Risiko für das Auftreten von schwerwiegenden vaskulären Komplikationen vermindern.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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