Zeitschriftenschau

Corona-Impfung: Zu hohe Blutzuckerwerte verringern Wirkung

Je besser ein Diabetes eingestellt ist, desto besser wirkt die Corona-Impfung. Darauf deutet eine Studie aus Italien mit 478 Teilnehmern hin. Unabhängig vom Vakzin zeigte sich, dass die Immunantwort umso schwächer ausfällt, je höher der Langzeitzuckerwert HbA1c zum Zeitpunkt der Impfung ist. Ab HbA1c-Werten über sieben Prozent war die Impfwirkung geringer. Doch die Immunantwort lässt sich offenbar kurz nach der Impfung positiv beeinflussen: Laut Studie verbessert sich die Immunreaktion, wenn der Diabetes in den ersten zwei Wochen nach einer Impfung besser eingestellt wird.


Statine: Bei älteren Patienten besser nicht absetzen

Statine (Cholesterinsenker) werden oft wegen Nebenwirkungen abgesetzt. Nun ergab eine dänische Studie mit 75-jährigen und älteren Patienten, dass ein Absetzen der Therapie das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht. Die Forscher unterschieden zwischen Patienten, die Statine zur Primärprävention bekamen (mehr als 27.000), und jenen, die damit sekundärpräventiv behandelt wurden (fast 40.000). In beiden Analysen war das Absetzen gegenüber der weiteren Einnahme der Statine mit einer signifikant erhöhten Rate assoziiert. In der Primärpräventionsgruppe war das relative Risiko um 32 Prozent und in der Sekundärpräventionsgruppe um 28 Prozent erhöht.


Herzinsuffizienz: Lipidtherapie zeigt keinen Nutzen

Frühere Studien belegen bereits, dass Statine bei Patienten mit Herzinsuffizienz das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulär bedingten Tod nicht signifikant reduzieren. Eine aktuelle neuseeländische Studie kommt für die neuen PCSK9-Hemmer Alirocumab und Evolocumab zu vergleichbaren Ergebnissen. Bei den Patienten mit Herzinsuffizienz (14,9 Prozent der 18.924 Studienteilnehmer) reduzierten sich kardiovaskuläre Ereignisse nicht, wohl aber bei jenen ohne Herzinsuffizienz. Ein Grund dafür könnte sein, dass Patienten mit Herzinsuffizienz anderen Risiken wie kardiales Pumpversagen oder Herzrhythmusstörungen ausgesetzt sind.


Prävention: Magen-OP senkt bei adipösen Diabetikern das Krebsrisiko

Menschen mit Diabetes und Adipositas haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Analysen der Swedish Obese Subjects Studie (SOS) und des schwedischen Krebsregisters zufolge sinkt dieses Risiko nach einer bariatrischen Operation (Magenverkleinerung). 393 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die sich wegen starker Fettleibigkeit den Magen verkleinern ließen, verloren deutlich an Gewicht. Von ihnen erkrankten 68 in den folgenden 21 Jahren an Krebs. Bei vergleichbaren Patienten, die nicht operiert wurden, gab es im selben Zeitraum 74 Krebsfälle. Das Krebsrisiko war somit in der operierten Gruppe um 37 Prozent niedriger.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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