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Editorial

Versagen

Seit dem 24. Februar ist nichts mehr, wie es vorher war. Mit seinem Befehl, die Ukraine zu überfallen, führt Wladimir Putin den ersten Angriffskrieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Erneut zeigt sich: Krieg ist nicht die Fortsetz­ung von Politik mit anderen Mitteln. Krieg ist schlicht das Versagen von Politik, vor allem auf Seiten des Aggressors. Denn welch andere Aufgabe kann Politik haben, als Leid der Menschen zu verhindern, zumindest zu lindern.

Nicht vergleichbar mit dem Leid der Menschen in der Ukraine, steht auch im Mittelpunkt dieser Ausgabe der G+G – noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs entstanden – menschliches Leiden. So kommt es im Alltag von Kliniken und Pflegeeinrichtungen immer wieder vor, dass Pflegekräfte nicht nach den eigenen ethischen Überzeugungen handeln können, weil die Rahmenbedingungen dies erschweren und gar verhindern. Sie fühlen sich zerrieben zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Journalistin Silke Jäger schildert, wie daraus moralischer Stress entsteht und welche Möglichkeiten be­stehen, Betroffenen zu helfen.

Seit zwei Jahren nehmen wir wegen der Corona-Pandemie Einschränkungen in Kauf. Davon besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. G+G-Autorin Silke Heller-Jung hat nachgehakt, wie sich die vergangenen Monate auf das Wohl der Heranwachsenden ausgewirkt haben. Die bedrückende Bilanz: Corona schwächt den Kinderschutz.

Seit knapp einem Jahr ist Clemens Hoch Gesundheits­minister in der rheinland-pfälzischen Ampel-Koalition, die durchaus Vorbild für das jetzige Regierungsbündnis aus SPD, Grünen und FDP auf Bundesebene war. Im Gespräch mit meinem Kollegen Thorsten Severin erläutert der Sozialdemokrat, wie die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung stabilisiert werden sollte und dass es gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz „Kein Schema F bei der Klinikreform“ geben dürfe.

Bleiben Sie gesund!

Porträt von Bernhard Hoffmann, Chefredakteur der G+G
Unterschrift Chefredakteur
Bernhard Hoffmann, Chefredakteur