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Editorial

Unzureichend

Wer dem Krieg entfliehen konnte, ist noch lange nicht den Schrecken des Krieges entkommen. Viele der Menschen, die jüngst aus der Ukraine oder in den vergangenen Jahren aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak geflüchtet sind, leiden an den sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörungen, kurz PTBS. Für die Titelgeschichte „Flucht ohne Ende“ hat mein Kollege Thorsten Severin recherchiert, welche Therapieangebote und -möglichkeiten es für Geflüchtete mit dieser psychischen Erkrankung gibt. Die Situation ist nicht gut. Die Betroffenen müssen häufig viel zu lange auf eine Therapie warten. Und die ungewissen Zukunftsaussichten wirken sich zusätzlich negativ aus.

Andere Krise, andere Folgen: Die Covid-19-Pandemie hatte gerade zu Beginn teils drastische Auswirkungen auf das soziale Leben. Vorbei das ungezwungene Zusammensein mit anderen Menschen, stattdessen vor allem Kontakt über soziale Medien – was zehn, 15 Jahre früher zumindest in Deutschland kaum möglich gewesen wäre. Trotzdem hat vor allem unter jungen Menschen die „Einsamkeit in der Corona-Zeit“ zugenommen. Das wirkt sich auf den Gesundheitszustand aus, wie Anne Blawert von der Universität Greifswald und Klaus Zok vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) anhand der Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zeigen.

Der deutsche Gesundheitsmarkt hat in den vergangenen Jahren für private Finanzinvestoren an Attraktivität gewonnen. Ob Krankenhäuser, Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen – das Engagement von Kapitalinvestoren auch aus dem Ausland wächst stark. Doch welche Folgen hat es für die Qualität der Versorgung und die Angebotsvielfalt, wenn private Geldgeber mit hohen Renditeerwartungen Kliniken und Arztpraxen übernehmen? Florian Staeck gibt in seiner Analyse „Auf Shoppingtour im Gesundheitswesen“ einen aktuellen Überblick.

Porträt von Bernhard Hoffmann, Chefredakteur der G+G

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Bernhard Hoffmann, Chefredakteur