Porträt
Selbstverwaltung im Gespräch

„Rechtzeitig zur Krebsvorsorge und mehr Mindeststandards“

Im Kampf gegen Krebs sind Früherkennung und eine gute Behandlungsqualität in den Kliniken entscheidend. Der alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der AOK Nordost, Elmar Stollenwerk, zeigt Leitplanken auf.

G+G: Herr Stollenwerk, in drei Pandemiejahren gab es einer Studie zufolge weniger Darmkrebs-OPs. Ist das gut oder eher schlecht?

Elmar Stollenwerk: Tatsächlich waren verschiedene Arten von Krebsbehandlungen in den Pandemiejahren rückläufig. Da Krebs-OPs in den allermeisten Fällen eine Arztdiagnose vorausgeht, ist davon auszugehen, dass auch weniger Menschen in dem Zeitraum zum Facharzt gegangen sind. Begibt sich ein Versicherter erst verspätet in Behandlung, kann das seine Gesundheit gefährden. Am Ende entscheidet zudem die Qualität des Krankenhauses über einen OP-Erfolg.

G+G: Welche Maßnahmen tragen zu einer höheren Qualität bei Krebs-Operationen in den Kliniken bei?

Stollenwerk: Unsere Selbstverwaltung unterstützt Maßnahmen des Gemeinsamen Bundesausschusses, wonach auch bei Krebs-OPs Mindestanforderungen an die Behandlungsqualität gelten. Mindest-OP-Zahlen gelten beispielsweise bereits für planbare Operationen an der Bauchspeicheldrüse und Speiseröhre, am Thorax oder bei Brustkrebs. Aktuell wird evaluiert, ob nicht auch für Darmkrebs-OPs Mindestanforderungen gelten sollten. Wir wären dafür.

G+G: Wie kann der Einzelne Krebs vorbeugen?

Stollenwerk: Das Schlüsselwort lautet: Rechtzeitig zur Vorsorge gehen. Ein früher Befund erhöht den Behandlungserfolg und verhindert manch komplexe Operation. Ist der Versicherte berufstätig, verkürzt es auch Fehlzeiten. Die AOK Nordost bietet neben den geltenden Vorsorgeleistungen durch günstige Zusatzversicherungen die Möglichkeit, dass Frauen und Männer schon in jüngeren Jahren eine Darmspiegelung oder einen Test zuzahlungsfrei durchführen können.


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Bildnachweis: AOK Nordost