Zeitschriftenschau

Prävention: Stillen senkt Schlaganfall-Risiko

Eine Metaanalyse aus acht Studien mit rund 1,2 Millionen Frauen aus verschiedenen Ländern zeigte: Frauen, die einmal in ihrem Leben gestillt haben, haben ein um zwölf Prozent geringeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, als Frauen, die nie stillten. Besonders deutlich ist der Effekt bei Frauen, die insgesamt zwölf Monate oder länger gestillt haben. Wie viele Kinder die Frauen geboren haben und wie alt sie jeweils bei der Geburt waren, spielte keine Rolle. Die Auswertung zeigte zudem, dass Stillen auch das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduziert – und zwar um elf Prozent.


Ernährung: Gesundes Essen verlängert das Leben

Studien belegen, dass Männer durch einen gesunden Lebensstil zehn zusätzliche Jahre ohne chronische Erkrankungen gewinnen können, Frauen 9,4 Jahre. Die wichtigsten Eckpunkte dafür sind ein Body Mass Index von unter 25, mindestens 2,5 Stunden Bewegung pro Woche, nicht Rauchen und geringer Alkoholkonsum. Zieht man weitere Stu­dien wie die Prospective Urban Rural Epidemiology-Studie (PURE) mit heran, scheint eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten deutliche Vorteile zu haben. So zeigte die PURE-Studie, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung das Risiko eines schweren kardiovaskulären Ereignisses oder Tod um das 1,2- bis 1,5-Fache erhöht.


Schilddrüsenkrebs: Frauen häufiger betroffen als Männer

Frauen im gebärfähigen Alter erkranken 14 Mal häufiger an Schilddrüsenkrebs als gleichaltrige Männer. Zu diesem Schluss kommt unter anderem eine Studie, die die Rolle des Östrogens bei dieser Krebserkrankung untersuchte. Der geschlechtsspezifische Unterschied gleicht sich allerdings nach der Menopause wieder aus. Auch bei Männern spielen die Sexualhormone eine wichtige Rolle. Dies legt eine chinesische Studie nahe. Danach hatten unter-60-jährige Männer mit Knoten in der Schilddrüse einen niedrigeren Testos­teron- und einen höheren Östrogenspiegel als Männer ohne Knoten.


Vorsorge: Risikobasiertes Mammografie-Screening nicht zu empfehlen

Eine Studie der Universität Sydney belegt, dass Brustkrebs auch bei Frauen ohne be­kannte Risikofaktoren vergleichsweise oft auftritt. Die Forscher werteten mehr als eine Million Mammografien von rund 323.000 Frauen aus. Sie verglichen die Krebserkennungsraten und die Intervallkrebsraten der Screenings bei Frauen ohne bekannte Risikofaktoren mit denen von Frauen, die mindestens den Risikofaktor Alter hatten. Bei fast 567.000 Mammo­grafien, bei denen keine Risikofaktoren der Frauen bekannt waren, wurden 2.347 Krebserkrankungen festgestellt. Das waren 41 Prozent aller diagnostizierten Fälle. Die Ergebnisse sprechen aus Sicht der Wissenschaftler gegen ein risikobasiertes Brustkrebsscreening.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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