Zeitschriftenschau

Diabetes: Osteoporose-Mittel scheint Erkrankungsrisiko zu senken

Welche Osteoporose-Therapie Patientinnen und Patienten bekommen, beeinflusst offenbar auch ihr Risiko für Typ-2-Diabetes. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam. Es wertete die Daten von 25.339 Personen aus, die zwischen 1995 und 2021 in Großbritannien eine Osteoporose-Therapie mit Bisphosphonaten (Wirkstoff) oder den Antikörper Denosumab erhielten. Ergebnis: In der Denosumab-Gruppe fiel das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, geringer aus als in der Bisphosphonate-Gruppe. Patienten mit Prädiabetes hatten den größten Nutzen von einer The­rapie mit Denosumab.


Ernährung: Intervallfasten beeinflusst Typ-2-Diabetes positiv

Bei Typ-2-Diabetes können durch Intervallfasten die Krankheitssymptome nachlassen und der Medikamentenbedarf stark reduziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der chinesischen Hunan Agricultural University mit 72 Typ-2-Diabetikern. Eine Hälfte der Teilnehmenden machte eine spezielle Form des Intervallfastens mit Ernährungsregeln der sogenannten Chinese medical nutrition therapy (CMNT) aus der traditionellen chinesischen Medizin. Erlaubt sind dabei Vollkornprodukte und spezielle Sorten von Tee, Gemüse, Gewürzen oder Früchten. Die andere Hälfte ernährte sich weiter wie gewohnt. Ergebnis: 90 Prozent Intervallfastenden konnte die Medikamenteneinnahme stark reduzieren. Knapp die Hälfte brauchte sogar keine Antidiabetika mehr. Ihr Blut­zuckerwert HbA1c lag ein Jahr nach dem Absetzen der Medikamente bei unter 6,5 Prozent.


Darmflora: Manche Bakterien beeinflussen bestimmte Krebsarten

Im menschlichen Darm leben Billionen Bakterien. Daten aus China sprechen dafür, dass es einen Zusammenhang zwischen Darmflora und der Krebsentstehung gibt. Im Fokus standen Brust-, Gebärmutter-, Eierstock-, Lungen- und Prostatakrebs. Die Forschenden fanden zwei kausale Zusammenhänge: Wurden viele Bakterien der Gattung Sellimonas gefunden, bestand ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Ein hoher Anteil an Alphaproteo­bacteria war mit einem geringeren Risiko für ein Prostatakarzinom verbunden.


Prophylaxe: Cranberries können vor Harnwegsinfektionen schützen

Cranberry-Produkte können helfen, Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Dafür sprechen Ergebnisse eines Cochrane-Reviews, der die Analyse von 50 Studien mit knapp 9.000 Teilnehmenden umfasste. Der schützende Effekt dieser Produkte zeigte sich ins­besondere bei Frauen mit wiederholten Harnwegsinfektionen, bei Kindern sowie bei Menschen, die wegen eines Eingriffs anfälliger für Harnwegsinfektionen sind. Älteren Heimbewohnern, Menschen mit neuromuskulärer Blasenfunktionsstörung und Schwangeren helfen die Cranberry-Produkte allerdings nicht.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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