Zeitschriftenschau

Prävention: 8.000 Schritte am Tag bringen Senioren mehr Lebensjahre

Gehen über 60-Jährige täglich 6.000 bis 8.000 Schritte, sinkt ihr Risiko, vorzeitig zu sterben. Mehr Schritte am Tag bringen ihnen aber offenbar keine zusätzlichen Lebens­jahre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse von 15 Studien der US-amerikanischen Universität Massachusetts. Die Forscher werteten Daten von mehr als 47.000 Probanden aus, die unter anderem aus Europa, den USA und Asien stammten. Weiteres Ergebnis der Metanalyse: Bei den unter 60-Jährigen sank das Sterberisiko, wenn sie 8.000 bis 10.000 Schritte am Tag machten. Das Tempo beim Gehen sowie das Geschlecht der Probanden hatten keinen signifikanten Einfluss auf das Sterberisiko.


Dermatitis: Kaffeebohnen können Hautallergie auslösen

Dass Kaffee zu allergischen Reaktionen führt, ist eher selten. Bislang ist auch noch kein Allergen in dem Getränk gefunden worden. Dass dennoch eine entzündliche Reaktion der Haut (Dermatitis) durch die Luftübertragung von Kaffeepulver entstehen kann, zeigt der Fall einer Japanerin. Die 20-Jährige arbeitete in einer Kaffeerösterei. Bei ihr zeigte sich eine Kontaktdermatitis an allen Körperstellen, die nicht mit der Arbeitskleidung bedeckt waren. Die allergische Reaktion ging nach einer Behandlung mit topischen Glukokortikoiden – diese werden auf die Haut aufgetragen und haben entzündungshemmende, antiallergische und juckreizlindernde Eigenschaften – zurück. Bei einem Patch-Test bestätigte sich der Verdacht, dass die Japanerin auf Kaffeebohnen allergisch reagiert.


Kardiologie: Risiko für erneuten Herzinfarkt unterschätzt

Um herauszufinden, wie es um die leitliniengerechte Sekundärprävention neun bis 18 Monate nach einem erlittenen Herzinfarkt bestellt ist, legten das DGK-Zentrum für kardiologische Versorgungsforschung, der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen und das Institut für Herzinfarktforschung im Jahr 2019 das Projekt „GULLIVE-R“ auf. Kürzlich präsentierten die Initiatoren die ersten Ergebnisse, die auf den bisherigen Daten von 2.500 Infarktpatienten beruhen. Danach war eine hohe Rate von Revaskularisationen, also der Wiederherstellung der Durchblutung des Herzmuskels, und auch eine gute Rate von leitliniengerechten sekundärpräventiven Maßnahmen, beispielsweise gesunde Ernährung und Bewegung, feststellbar. Bedenklichere Ergebnisse zeigte die Risikoeinschätzung der Patienten und Ärzte für einen neuen Infarkt (Rezidivrisiko). So waren 36,9 Prozent der befragten Patienten und 32,1 Prozent ihrer Ärzte der Meinung, dass das Risiko gering sei. Laut TRS2P-Score – er bezieht neun klinische Parameter ein – waren es aber nur rund sieben Prozent, die tatsächlich ein niedriges Rezidivrisiko hatten. Als hoch schätzten das Risiko nur rund sieben Prozent der Patienten und 11,4 Prozent ihrer Ärzte ein. Der Score sagte jedoch etwas anderes: 34 Prozent hatten tatsächlich ein hohes Risiko, erneut einen Herzinfarkt zu erleiden.


Thomas Ebel vom AOK-Bundesverband hat die Zeitschriftenschau zusammengestellt.
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